KROATIV auf Deutsch
Chaos im Migrantencamp in Bosnien-Herzegowina
[?] Drei Stunden von der österreichischen Grenzen gibt es chaotische Szenen im Migranten- und Flüchtlingscamp im Nordwesten Bosniens. Seit Vormittag brach dort ein großes Feuer aus.
Gegen 11 Uhr brach in einer Unterkunft im Migrantencamp Lipa in der Nähe von Bihać (Bosnien-Herzegowina) ein großes Feuer aus, das sich dann ausbreitete. Laut der Koordinatorin des Zeltlagers Nataša Omerović wurde das Feuer höchstwahrscheinlich durch menschliche Faktoren verursacht.
Omerović sei nicht sicher, wie groß der Schaden ist: „Wir wissen, dass das Feuer vom Unterkunftsteil aus begann. Wie wir sehen können, werden die Zelte immer noch in Brand gesteckt, und das sei jetzt Vandalismus“.
Die Internationale Migrantenorganisation (IOM) hatte heute vor, sich von diesem Standort zurückzuziehen und den Dienst um 11 Uhr einzustellen, doch der Vandalismus begann schon vorher.
Die Migranten befinden sich derzeit auf der Wiese in der Nähe des Zeltlagers. „Wir wissen nicht, was mit den 1.350 Menschen aus dem Camp passieren wird. Die Migranten können nirgendwo bleiben, da jetzt Lipa brennt. Für morgen wurde Schnee angekündigt, so dass die Zelte fallen und die Stromversorgung unterbrochen wird, da die Generatoren nicht für Winterbedingungen vorgesehen sind“, sagte Omerović dem Portal „Klix.ba“.
Laut Informationen der lokalen Medien befindet sich in der Nähe des Camps zusätzlich ca. 200 Migranten, die voraussichtlich Richtung Wald gehen werden. Der Staat hat diesen Personen vor dem Winter keine angemessene Unterkunft angeboten. Die Vereinten Nationen äußerten heute ihre Besorgnis über das Fehlen akzeptabler Lösungen für die Winterausrüstung des temporären Aufnahmezentrums für Migranten „Lipa“ in der Nähe von Bihać.
Medienberichten zufolge befinden sich derzeit im Norden Bosniens knapp 3.000 Menschen, die der Gefahr laufen zu erfrieren, weil sie keine feste Unterkunft haben. Oft leben sie auch in wilden Camps in den bosnischen Wäldern.
“So geht man mit Menschen um, drei Stunden vor der österreichischen Grenze entfernt”
Vor einigen Tagen gab der Aktivist und österreichische Rapper Kid Pex gemeinsam mit der Hilfsorganisation SOS Balkanroute ein Interview dem FM4 Radio: „Das große IOM Camp Lipa wurde für 1.500 Menschen gebaut, aber dort wurden bis zum Winter keine Elektrizität und keine Wasserversorgung sichergestellt. So geht man mit Menschen um, drei Stunden von der österreichischen Grenze entfernt. Das ist die europäische Realität“.
Der Bürgermeister der Stadt Bihać will kein voll funktionierendes Camp haben, zumindest was die Elektrizität und die Wasserversorgung angeht: „Wir haben genug, wir haben die Schnauze voll und wir werden nicht mehr mitspielen mit Europa“.
SOS Balkanroute kritisiert wieder die kroatischen Grenzbeamten: „Die Kroaten haben ja wunderschöne Geräte aus Deutschland bekommen. Sie bekommen hier laufend Unterstützung für ihre wunderschöne Grenzüberwachung, wo wir dann immer wieder Bilder von Menschen sehen, die geschlagen von diesen Grenzen zurückkommen. Das ist eine Schande. (…) Was da passiert, ist eine systematische Gewaltkette, die da vollzogen wird“.
Derzeit befindet sich vor Ort neun Mitarbeiter der österreichischen Hilfsorganisation aus Innsbruck, Graz und Wien.
Er appelliert auf die österreichischen BürgerInnen, aktiv zu helfen, mit Spenden, aber auch mit Berichte teilen: „Berichte teilen, weitersagen, Nachbarn informieren. Wir müssen die Menschen informieren, was sich drei Stunden von Österreich entfernt abspielt und wie mit Menschen umgegangen wird“.
Laut ARD Südosteuropa sehen BürgerInnen von Velika Kladuša und Bihać (Una-Sana-Kanton) private Hilfe für Flüchtlinge und Migranten überhaupt nicht gerne: „Aggressive Bürger, die sich meist über Facebook organisieren, bedrohen Helfer. (…) Dennoch versorgen die Aktivisten fast jeden Tag die gestrandeten Menschen. Meist im Schutz der Dunkelheit“.
Seit 2017 ist der Nordwesten des Landes zum Hotspot der sg. Balkanroute geworden. Mehr als 10.000 Migranten und Flüchtlinge sind in den vergangenen Jahren durch die Gegend gekommen. Sie versuchen die nahegelegene Grenze zum EU-Land-Kroatien zu überqueren. Die kroatische Grenzpolizei schickt in vielen Fällen gewaltsam und illegal die Flüchtlinge und Migranten nach Bosnien-Herzegowina zurück. Im Land befinden sich ca. 1.500 Flüchtlinge und Migranten, die obdachlos sind.
In Bihać gibt es Platz für rund 2.000 Menschen, aber das Camp „Bira“ steht seit Sommer leer. Nach vielen Protesten sei es geschlossen worden, weil Teile der Bevölkerung und die Stadtverwaltung keine Migranten und Flüchtlinge mehr in der Stadt haben wollen. Da gibt es einen Konflikt zwischen dem Bihaćer Bürgermeister Šuhret Fazlić und dem Sicherheitsminister Selmo Cikotić.
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- Medvjed u susjedstvu napao i usmrtio berača gljiva
Antonio Šećerović
Foto: Istraga.ba | Twitter
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Kroatien gehört zu den 20 beliebtesten Ländern der Welt
Die Leser von Condé Nast Traveler haben Kroatien in die Top 20 der beliebtesten Länder der Welt (Top/Favorite Countries of the World) aufgenommen. Den ersten Platz belegt Japan (zum zweiten Mal in Folge), während Kroatien den 11. Platz mit einer Bewertung von 91,23 erreicht hat.
Die beliebtesten Länder der Welt laut der Condé Nast Traveler Readers’ Choice Awards 2024:
Japan – 94,79
Portugal – 92,69
Türkei – 92,40
Italien – 92,16
Spanien – 92,14
Thailand – 92,09
Vietnam – 91,91
Neuseeland – 91,67
Irland – 91,63
Griechenland – 91,53
Kroatien – 91,23
Norwegen – 91,15
Schweiz – 91,14
Kanada – 90,85
Frankreich – 90,58
Österreich – 90,54
Indien – 90,38
Island – 90,33
Deutschland – 89,53
Vereinigtes Königreich – 89,26
Top 20 auch in der Kategorie „Beste“
Kroatien hat es auch in die Top 20 der besten Länder der Welt (Best Countries of the World) geschafft. Dort belegt es den 12. Platz mit einer Bewertung von 89,43. Japan steht auch auf dieser Liste an erster Stelle, gefolgt von der Schweiz und Thailand.
„Das Geheimnis ist gelüftet: Dieses Balkanstaat ist vielleicht vor etwa zehn Jahren nicht auf dem Radar gewesen, gewinnt aber schnell an Beliebtheit, dank besserer Flugverbindungen, einer Vielzahl von Kreuzfahrten und insbesondere der Popularität von ‚Game of Thrones‘. Kroatien hat auch mit den wachsenden Herausforderungen seines Erfolgs zu kämpfen. Orte wie Dubrovnik und Split werden von Touristen überflutet, ähnlich wie Venedig oder Amsterdam“, schreibt das renommierte Reisemagazin.
„Aber es gibt viele Regionen im ganzen Land, die es wert sind, erkundet zu werden: Essen in Restaurants auf Familienfarmen, Verkostung von lokalem Olivenöl in Istrien, Bootsfahrten entlang der Küste von Trogir, Besuch von Weinbergen und Muschelzuchtanlagen an der dalmatinischen Küste oder Segeln durch die Kornaten… Das Ergebnis? Was die Einheimischen in Dalmatien ‚fjaka‘ nennen – dieses süße Gefühl, absolut nichts zu tun“, beschreiben sie.
Der Unterschied zwischen den Kategorien „top“ und „best“ Länder in den Condé Nast Traveler Readers’ Choice Awards 2024 lässt sich durch den Bewertungsrahmen erklären. In der Kategorie „Top/Favorite countries“ liegt der Fokus auf den Ländern, die die Leser am liebsten besucht haben oder deren Erfahrungen sie positiv bewertet haben. Die Länder werden basierend auf der Präferenz der Leser eingestuft, was sich in den Bewertungen zeigt, die auf verschiedenen Kriterien wie Schönheit, Kultur und Gastfreundschaft basieren.
Andererseits können die „best countries“ eine breitere Palette von Bewertungen umfassen, die nicht nur auf persönlichen Vorlieben basieren, sondern auch auf objektiveren Parametern wie touristischen Angeboten, Servicequalität und der gesamten Infrastruktur. Beide Kategorien verwenden ein ähnliches Bewertungssystem, aber „best“ kann stärker auf branchenspezifischen Standards und Fachbewertungen basieren.
In jedem Fall spiegeln beide Kategorien die Meinungen und Erfahrungen einer großen Anzahl von Reisenden wider und können sich erheblich überschneiden.
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Katastrophe in Bosnien und Herzegowina: Der Tod von mindestens 14 Personen bestätigt, nach weiteren Personen wird gesucht
Eine große Katastrophe hat Bosnien und Herzegowina getroffen, wobei der Ort Jablanica am schlimmsten betroffen ist. Darko Juka, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Regierung des Kantons Herzegowina-Neretva (HNŽ), trat vor die Medien in Mostar und gab die neuesten Informationen bekannt. Juka bestätigte, dass er vom Innenministerium des HNŽ die Information erhalten habe, dass mindestens 14 Personen ums Leben gekommen sind.
“Die neuesten Informationen deuten darauf hin, dass ein Fahrzeug der Rettungsdienste es geschafft hat, die Straße zwischen Konjic und Jablanica freizumachen, während Donja Jablanica am schwersten betroffen und aufgrund zerstörter Straßen und Eisenbahnlinien vollständig von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Aufgrund von Erdrutschen und Überschwemmungen sind mehrere Brücken über den Fluss Drežanjka eingestürzt, ebenso wie in der Umgebung von Konjic. Die Verletzten werden mit Booten der Streitkräfte Bosnien-Herzegowinas aus Čapljina, Tauchern und dem Zivilschutz evakuiert. Die ersten Informationen kamen gegen 3 Uhr morgens, und seitdem sind alle verfügbaren Kräfte im Einsatz.
Nachbarliche Kantone haben Hilfe angeboten, und höhere Regierungsebenen müssen die Aktivitäten koordinieren. Die Premierministerin des HNŽ hat alle Regierungsebenen in Bosnien und Herzegowina alarmiert.
Es wird an die Bürger appelliert, den Ernst der Lage zu erkennen und sich nicht auf den Weg nach Jablanica zu machen, da dies den Rettungsdiensten zusätzliche Probleme bereitet. Die Polizei stoppt Fahrzeuge in der Nähe von Bradina und Salakovac, insbesondere Lastwagen, die die Situation verschlimmern.
Wir hatten zwei äußerst kritische Situationen – ein verletzter Junge und eine schwangere Frau – beide wurden nach Mostar evakuiert. Der Junge ist stabil, aber das Baby ist verstorben, und die Ärzte kämpfen weiterhin um das Leben der Schwangeren. Verletzte und Betroffene werden in Krankenhäuser in Konjic und Mostar gebracht.
Ein Hubschrauber von EUFOR hat es geschafft, Ivan-Sedlo zu überfliegen, während der Hubschrauber der Streitkräfte Bosnien-Herzegowinas es nicht schaffte. Derzeit wird vor hohem Wasserstand südlich der betroffenen Gebiete gewarnt, und beide Elektrizitätswerke überwachen die Lage. Die Prognose für das kommende Wochenende ist nicht vielversprechend.
Die Regierung des HNŽ hat auf ihrer heutigen Sitzung den Zustand einer Naturkatastrophe ausgerufen. Die Straße unterhalb von Komadinovo Vrelo ist vollständig zerstört, und drei Kilometer der Straße zwischen Jablanica und Prozor sind verschüttet. Die Straße nach Risovac und Doljani ist ebenfalls zerstört.
Die meisten Evakuierungen der Betroffenen werden mit Booten durchgeführt. Die Polizei hat 14 Todesfälle bestätigt, und eine große Anzahl von Menschen wird als vermisst gemeldet. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt, und die Ursachen für die Todesfälle sind noch nicht vollständig geklärt, obwohl die Bilder das Schlimmste vermuten lassen.
Obwohl gestern Warnungen vor möglichen starken Niederschlägen und Flussüberschwemmungen herausgegeben wurden, konnte niemand ein solches Szenario vorhersehen. Alle Bürger werden aufgerufen, den Anweisungen der Fachkräfte zu folgen, um so viele Leben wie möglich zu retten”, sagte Juka auf der Pressekonferenz.
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Kroatien: Die Maut bleibt gleich wie in der Sommersaison
Die kroatischen Autobahnen (HAC) haben am Montag mitgeteilt, dass die Mautgebühren für Personenkraftwagen gleich bleiben wie in der Sommersaison und nicht wie in den Vorjahren auf die Nebensaisonpreise zurückgehen werden.
Der Zagreber Holding hat das erste Halbjahr mit einem Verlust von 21,02 Millionen Euro abgeschlossen.
Die saisonalen Mautgebühren wendet die HAC vom 1. Juli bis zum 30. September an, und sie sind zehn Prozent höher als außerhalb der Saison. Diese Preise für Personenkraftwagen bleiben nun auch nach dem 30. September bestehen. Die Maut für schwere Fahrzeuge bleibt unverändert.
Die HAC begründet dies mit den stark gestiegenen Kosten und dem Bau.
„In Zeiten stark gestiegener Unterhalts- und Baukosten müssen die Kroatischen Autobahnen die Mautpreise anpassen, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten“, betont die HAC.
Sie weisen darauf hin, dass abgesehen von den saisonalen Mautgebühren in den drei Sommermonaten, die 2017 als eine der Maßnahmen zur finanziellen Restrukturierung der Unternehmen im Straßenverkehrssektor eingeführt wurden, aber vier Jahre lang (während und nach der COVID-Krise) nicht angewendet wurden, die Mautpreise seit 2012 nicht verändert wurden.
„Mit dieser Änderung bleibt der Einheitspreis der Maut für Personenkraftwagen auf dem Niveau der saisonalen Mautgebühren“, betont die HAC.
Sie erinnern auch daran, dass die HAC mit dem Eintritt der Republik Kroatien in die Eurozone bei der Umrechnung die Mautpreise auf niedrigere Beträge abgerundet hat und dass der Preis für ENC-Geräte auf 15 Euro gesenkt wurde.
Den Nutzern dieser Gruppen stehen weiterhin attraktive Modelle mit einem Rabatt von bis zu 33,48 Prozent bei der Zahlung der Maut mit ENC zur Verfügung.